2025-09-14 –, C205 - FOIA arena
Language: Deutsch
Das Lobbyregister des Bundestags ist ein spannendes Recherchetool: Neben maschinenlesbaren Texten, die Interessenvertreter*innen an Politiker*innen aus Bundestag und Bundesregierung schicken, enthält es einen ganzen Haufen anderer interessanter Datenpunkte – etwa wie viel verschiedene Unternehmen und Organisationen für Lobbyarbeit ausgeben. Wir schauen uns an, wie man an die Daten kommt und was wir als Gesellschaft daraus lernen können.
"Transparenz stärkt Vertrauen" heißt es im ersten Bericht zum Lobbyregister für Bundestag und Bundesrat, geschrieben vom zuständigen Referat in der Bundestagsverwaltung selbst. Und die hat tatsächlich ganze Arbeit geleistet: Mehr als 12.000 Stellungnahmen und Gutachten von Interessenvertreter*innen seit dem 1. März 2024 sind als Plain Text in json-Files verfügbar, genauso wie Informationen zu deren Lobby-Ausgaben, Mitgliedschaften oder auch Förderung aus öffentlichen Geldern.
Damit ist das Lobbyregister aber auch ein gutes Beispiel für einen großen Datenhaufen, der erschlagend wirken kann: Für echte Transparenz braucht es ganz schön viel Wissen. Deshalb gibt der Vortrag einen Überblick, welche Informationen im Lobbyregister verfügbar sind, wie man sie über die Weboberfläche abrufen oder auch in größerem Umfang maschinell sinnvoll verarbeiten kann.
Wir schauen uns aber nicht nur an, wie die technische Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben aussieht, sondern werfen auch einen Blick ins Dunkelfeld: Welche Lücken das Lobbyregister und was ist alles nicht abgebildet? Etwa persönliche Termine, die Interessensvertretung von Kirchen oder Gewerkschaften bis hin zu allen Stellungnahmen aus "formalisierten Beteiligungsverfahren".
Klingt abstrakt und trocken, wird aber kurzweilig und aufschlussreich – versprochen!
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit offenen Daten und wie die mehr Licht in gesellschaftliche Zusammenhängen bringen können. Mittlerweile bekomme ich da sogar Geld dafür, weil ich als investigative Datenjournalistin für den Bayerischen Rundfunk arbeite.